Parship, hier ein anderer Erfahrungsbericht zu Parship, ist eine Plattform auf der sich bildungswillige Personen treffen können. Interessierte legen zu diesem Zweck ein Profil an, in welchem sie gewisse Daten wahrheitsgemäß erfassen. Es handelt sich dabei um Lebensstile und Erwartungen. Die Chancen jemanden passenden kennenzulernen erhöhen sich, wenn ein aktuelles Bild hochgeladen wird. Dieses Bild wird erst sichtbar, wenn es vom Profilinhaber freigeschalten wird. Es sollte sich dabei um ein lässiges Freizeitbild handeln und nicht um ein Businessportrait. Anhand der Eingaben findet ein Matching System passende Partner zu dem Profil. Aber auch andere Personen dürfen anschreiben, wenn das Profil zu ihren Angaben passt. Das Prinzip funktioniert genau so, dass nur Partnervorschläge gemacht werden, die zu dem Profil passen. Angeschrieben wird man auch von anderen. Das kann als Horizonterweiterung gesehen werden. Je genauer das Profil ausgefüllt ist, umso höher sind die Chancen, dass es zu Kontakten kommt.
Treffen oder nicht treffen?
Es sollte niemand zu einem Treffen überredet oder gedrängt werden. Wenn Gründe für eine vorsichtige Annäherung vorliegen, muss das akzeptiert werden. Sollten es Benutzer besonders eilig haben, so muss abgeschätzt werden, ob das für einen selbst in Ordnung ist. Die ersten Zeilen verraten schon sehr viel von dem Gegenüber. Liegt Wertschätzung vor und bemüht sich der Interessent in ganzen Sätzen und in Groß- und Kleinschreibung zu schreiben? Wer sich nach einem gewissen Mailkontakt wohl fühlt, kann doch schon einmal Telefonnummern austauschen. Nach einigen Telefonaten kann über ein Treffen nachgedacht werden.
Nur nicht aufgeben!
Meine Erlebnisse mit Parship sind relativ nüchtern, so wie es auch im echten Leben sein sollte. Ich brauchte genau drei Anläufe, um meinen passenden Partner zu finden. Hübsch waren meine Interessenten alle und auch die Profilfotos entsprachen der Wahrheit. Aber wie im echten Leben ist das Profil nur so ehrlich, wie der, der es ausgefüllt hatte.
Mein erster Kandidat war ein sehr attraktiver Mann, der perfekt in jede Nespresso Werbung gepasst hätte. Er kam mit einem tollen BMW und einer sehr teuren und gepflegten Kleidung. Er erzählte, dass er überarbeitet wäre und einfach sich nett mit jemand treffen wolle. Er machte den Anschein, Immobilienmakler zu sein. Da ich zu diesem Zeitpunkt auch sehr viel arbeitete, trafen wir uns immer in einer Bar, die bis in den Morgen auf hatte. Wir erzählten uns vieles und es kam, wie es kommen musste, ich verliebte mich in diesen wunderbaren Mann. Er wusste auch, was er tat und schmeichelte mir. Ich fühlte mich geehrt und begehrt gleichermaßen. Nach einigen Treffen wurde eine Beziehung daraus. Sein Arbeitsstil verbesserte sich nicht und auch sein Alkoholkonsum war nach meinem Empfinden zu hoch. Nach und nach rückte er mit der Wahrheit hinaus und ich wusste, dass er Alkoholiker war. Auch das mit seinem Beruf stimmte nicht ganz. Er war kein Immobilienmakler im engeren Sinn, sondern er hatte Häuser, in denen er gewissen Damen Zimmer vermietete. Er versicherte mir aber, dass diese Damen freiwillig bei ihm eingemietet wären. Diese Beziehung beendete ich relativ rasch. Immerhin hielt das Ganze sechs Monate.
Ich gab nicht auf und so traf ich mich mit einem Mann, den sein Bild mich umgehauen hatte. Er sah dem Fußballtrainer meines Sohnes ähnlich und ich freute mich. Der Mann wäre endlich frei für mich – Juchu! Doch beim ersten Treffen wurde ich auch in diesem Fall mit der knallharten Wahrheit konfrontiert. Er spielte im selben Verein, sah dem Trainer meines Sohnes tatsächlich ähnlich, aber er war kleiner und dünner. Wir verbrachten einen netten Abend, aber es funkte nicht. Störend war, dass er kein Trinkgeld gab und irgendwie meinte, ich wäre nicht so nett. Das irritierte mich total. Er brachte mich nach dem Abend nach Hause und erzählte mir, dass er ein guter Techniker wäre. Daraufhin wollte er in meine Hose. Ich stieg aus und dachte mir, das war es jetzt gewesen. Nein – er ließ nicht locker und meldete sich noch einige Male am Telefon, aber auch er begriff, dass ich das so nicht wollte.
Und doch ein neuer Mann in meinem Leben
Nach solchen Erlebnissen sah ich alles locker und lernte wieder einen Mann kennen. Der Zeitpunkt dafür war nur mehr als ungünstig. Ich hätte mich erst nach Wochen mit ihm treffen können. Er ließ nicht locker und vereinbarte einen schönen Ausflug mit meinen Kindern eben. Es funkte sofort und wir wussten, dass wir an einer Beziehung arbeiten wollten. Das ganze passierte vor gut eineinhalb Jahren. Ich passe meinen Beruf langsam an unsere neue Lebensform als Patchwork Familie an und bin auch jetzt bereit, meine Eigentumswohnung zu vermieten. Die Kinder möchten die Schule zwar nicht wechseln, aber da der neue Wohnort nicht wirklich so weit weg von der Schule ist, muss das auch nicht zwingend sein. Für diesen Mann habe ich die Angst vor der Autobahn überwunden und kann jetzt mit ruhigen Gewissen pendeln. Wir erlebten in dieser kurzen Zeit schon viele Ausflüge und Urlaube und wissen, dass wir gemeinsam alt werden möchten.